Bitcoin erlebt einen guten Januar

Der unerklärliche Aufschwung hinterlässt Skepsis bei den Experten. Anlegern wird zur Vorsicht geraten.

Es galt lange als riskant, dass sich Kryptowährungen und Tech-Aktien in die gleiche Richtung bewegten. Dass beide Anlageklassen im Januar deutlich zugelegt haben, dürfte Anleger aber gefreut haben. Während am US-Aktienmarkt der Nasdaq 100 um mehr als zehn Prozent stieg und den besten Jahresauftakt seit zehn Jahren verzeichnen konnte, stieg der Bitcoin am Kryptomarkt sogar um 40%, womit er das beste Ergebnis im Januar seit 2013 erzielte. Der Aufschwung von Bitcoin ist überraschend, da sich die Krypto-Branche nach mehreren Skandalen im letzten Jahr in einer Vertrauenskrise befindet, weshalb der Kurs von 50.000 US-Dollar auf 15.600 US-Dollar abgerutscht ist. Während der letzten Erholung konnte wieder ein Niveau von 23.000 US-Dollar erreicht werden. Der Kryptoexperte Simon Peters kann die Ursache für diese Trendumkehr nicht klar bestimmen und warnt, dass man sich noch nicht in einem Bullenmarkt befindet. Er verweist auf die zurückgegangenen Inflations- und Zinserwartungen, von denen der Bitcoin als nicht zinstragende Anlageklasse profitiert, da Anleger jetzt darüber nachdenken würden, wie es nach dem Crash 2022 weiterginge. Auch Craig Erlam von der Handelsplattform Oanda schätzt die Lage ähnlich ein. Der Bitcoin habe vom neuen Optimismus der Anleger profitiert. Ob dieser gerechtfertigt ist, sei aber davon abhängig, ob die US-Notenbank Fed die Zinsen noch weiter erhöhe. Aus diesem Grund misstrauen viele Experten dem Comeback. TV-Experte Jim Cramer meint, dass der Bitcoin nach oben manipuliert werden würde. Cramer nimmt damit eine prominente Kritik am Kryptomarkt auf: Da ein Großteil von Bitcoin einige wenigen Großinvestoren gehöre, den sogenannten “Kryptowalen”, könnten diese den Kurs manipulieren. Cramer rät investierten Anlegern deshalb, die Erholung für den Ausstieg aus dem Kryptomarkt zu nutzen. Anhänger des Kryptomarktes nehmen derlei Empfehlungen aber nicht ernst, da Cramer in der Vergangenheit mit seinen Empfehlungen häufig falsch gelegen hat. Matthew Tuttle, Chef von “Tuttle Capital Management”, hat sogar einen ETF auflegen lassen, der genau das Gegenteil von Cramers Empfehlungen umsetzt. Ob Cramers Empfehlung diesmal als Kaufsignal gilt, wird sich zeigen. Der Furcht-Gier-Index der Analyse-Website Alternative.me deutet an, dass die Rallye zum größten Teil beendet ist, da das Barometer mit einem Wert von 56 eine leichte Gier unter den Anlegern anzeigt. Der Index gilt als Kursindikator des Krypto-Marktes. Wenn die Stimmung schlecht ist, steigen die Kurse, da kaum jemand investiert ist. Dann reichen wenige Käufer, um die Kurse nach oben zu treiben. Wenn die Stimmung besser ist, bleiben allerdings weniger Käufer übrig.

Press Releases

No items found.
Disclaimer
Quellenangaben