Der Finanzinvestor “Cevian” hat in einem bemerkenswerten Schritt seine Beteiligung am Versicherungsunternehmen “Baloise” deutlich erhöht. Neuesten Angaben zufolge hält “Cevian” nun rund 9,4 Prozent der Anteile, wodurch er die bisherigen Hauptaktionäre “UBS” und den US-Fondsriesen “Blackrock” überflügelt hat.
Diese Entwicklung vollzog sich in einem rasanten Tempo, denn Mitte Mai wurde bereits bekannt, dass “Cevian” eine Beteiligung von 3,12 Prozent aufgebaut hatte, im Juni waren es bereits 5,11 Prozent, wie aus einer Pflichtmitteilung der Schweizer Börse “SIX” hervorging. Robert Schuchna, ein Partner bei Cevian, äußerte sich enthusiastisch über die Perspektiven:
„Baloise hat die Möglichkeit, zu einem der leistungsstärksten Schweizer Versicherer zu werden. Wir sind überzeugt, dass Baloise signifikantes Wertpotenzial besitzt.“
Viele Branchenbeobachter spekulieren über die Absichten des Investors. Es wird vermutet, dass “Cevian” eine Fokussierung auf die Kernmärkte anstrebt, in denen “Baloise” bereits eine starke Position innehat. Zudem könnte eine Neuausrichtung der Kapitalverwendung auf der Agenda stehen, mit dem Ziel, die Rendite für die Aktionäre zu steigern und verstärkt in den Heimatmarkt zu investieren. “Baloise” selbst, ein Unternehmen mit rund 8000 Mitarbeitern, das neben dem klassischen Versicherungsgeschäft auch in den Bereichen Banking und Asset Management tätig ist, steht möglicherweise vor wegweisenden Veränderungen. Ein Unternehmenssprecher kündigte an, dass sich “Baloise” am Donnerstag auf einer Investorenveranstaltung zum strategischen Kurs äußern werde.
Die jüngste Entwicklung wird durch eine bedeutende Statutenänderung bei “Baloise” begünstigt: Im April stimmten die Aktionäre für die Aufhebung bestehender Stimmrechts- und Eintragungsbeschränkungen, was es Investoren wie “Cevian” nun erheblich erleichtert, Einfluss auf das Unternehmen auszuüben. Diese Situation erinnert an frühere Engagements von “Cevian”, wie beispielsweise beim Elektrotechnik-Konzern “ABB”, wo der Investor einen tiefgreifenden Umbau einschließlich Firmenverkäufen und einen Managementwechsel durchsetzte. Für die Aktionäre von “Baloise” könnte diese neue Konstellation weitreichende Folgen haben, insbesondere hinsichtlich der zukünftigen strategischen Ausrichtung und Kapitalallokation des Unternehmens.
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